Karnival Ta’ Malta

Auch in Malta feiern wir den Karneval zur üblichen Zeit.

Der maltesische Karneval (Il-Karnival Ta’ Malta) ist (Funfact 10) eine der ältesten dokumentierten maltesischen Feiern. Bereits Großmeister Piero del Ponte beschrieb 1535 den Karneval auf Malta.
Damals fuhren buntgeschmückte Galeeren durch die natürlichen Häfen Maltas.

Das Wort “karnival” kommt übrigens (Funfact 11) vom Wort “karnivori” (Fleischfresser) und meint auch hier „Fleisch erlaubt“. So wurde kurz vor der Fastenzeit extravagante Bankette und Maskeraden abgehalten, um all das zu genießen, was dann eine ganze Weile verboten war.

Längst wurden auch in Malta die Schiffe durch Karnevalswagen abgelöst und (Funfact 12) ein Karnevalszug, angeführt vom König Karneval, zieht durch die Straßen. Die Wagen werden aus Pappe und Pappmaché gefertigt und über Monate hinweg in leuchtenden Farben bemalt. Dazu werden aufwändige Kostüme gefertigt. Gilt es doch den Wettbewerb um das beste Kostüm zu gewinnen.

Neben den üblichen maltesischen Leckereien gibt es (Funfact 13) zum Karneval den Prinjolata, ein besonderer Karnevalskuchen, der sehr süß ist. Üblicherweise ist ein Prinjolata auch riesengroß, aber es gibt auch kleinere oder Stückchen zu kaufen.

Der aktuellen Pandemie geschuldet, sind die Karnevalsumzüge in den letzten beiden Jahren ausgefallen. Dafür gab es (Funfact 14) die Wagen in den Straßen Vallettas und auf dem St. Georg Platz (Misraħ San Ġorġ) zu bewundern. Selbstverständlich gab es auch Kuchen, Wein und Zuckerwatte. Die wundervollen Kostüme konnte man dann in einer der Ausstellungen im Spazju Kreattiv (heißt übersetzt ungefähr: Platz für Kreative) bestaunen.

Auch ließen es sich die maltesischen Kinder nicht nehmen, in ihren Kostümen durch die Straßen der Hauptstadt zu laufen. Was für ein buntes Treiben… und nächstes Jahr dann zum Karneval nach Gozo.

Euer BigTurtler 

Feste Feiern wie sie fallen

Andere Länder, andere Feiertage – so sagt man glaub ich und das ist natürlich in Malta nicht anders. Wir haben hier übrigens (Funfact 6) 14 Feiertage (festi pubbliċi), davon nur 4 mit Deutschland gemeinsam plus 1, der in Teilen Deutschlands auch Feiertag ist.

Also habe ich mir gedacht, ich erzähle Euch immer zeitnah etwas über unsere Feiertage.

Gerade begingen wir das Fest des Schiffbruchs des Paulus vor Malta (Festa tan-Nawfraġju ta‘ San Pawl f’Malta). Der Feiertag ist immer am 10. Februar. Aber warum feiert man so ein Unglück? Das kam so:

(Funfact 7) Im Jahre 60 wurde der Apostel Paul als Gefangener nach Rom gebracht und erlitt vor Malta Schiffbruch. Das soll in der heutigen St. Paul’s Bay (San Pawl il-Baħar) gewesen sein.

Dort auf den vorgelagerten Saint Paul’s Islands (Il-Gżejjer ta‘ San Pawl) erinnert eine Statue an dieses Ereignis. Paulus soll sich drei Monate auf Malta aufgehalten und in dieser Zeit die Malteser zum Christentum bekehrt haben. So kam es, daß Malta schon vor Rom christlich war und der heilige Paulus der Schutzpatron der Insel Malta wurde.

Auf Malta findet man überall Pauls Spuren und selbstverständlich sind zig Kirchen und Kapellen nach ihm benannt, so zum Beispiel die Knisja Nawfraġju San Pawl in Valletta oder die kleine Il-kappella ta’ San Pawl in Ħ’Attard, die erst 1729 gebaut wurde.
In Jahren ohne Pandemie wird das Fest immer groß gefeiert: (Funfact 8) Bei einer Prozession wird eine Statue aus der Kirche in Valletta heraus durch die Stadt getragen, die Kanonen im Grand Harbor schießen Salut und natürlich gibt es ein Feuerwerk… hoffentlich wieder im nächsten Jahr.

Um Paulus ranken sich auch viele Geschichten: So soll er den Vater des damals ja feindlichen römischen Statthalters Publius geheilt haben, so daß (Funfact 9) Publius sich taufen ließ, der erste Bischof Maltas wurde. Aber das ist schon wieder ein anderes Kapitel…

Euer BigTurtler 🐢